Wer heute heiratet tut dies - weil er liebt. Eine Ehe oder Partnerschaft einzugehen, ohne, dass die "LIEBE stimmt", ist in unserer Kultur nahezu undenkbar geworden. Niemand tut dies ... doch was meinen wir mit Liebe? Wann ist es Liebe? Woher nehmen wir die Gewissheit, dass es Liebe ist?
Heute morgen (7. Januar) bin ich aufgewacht und immer noch waren meine Lungen verschleimt, die Ohren juckten, die Nase war mehr oder weniger verschnupft. Ich machte mir einen Tee und beschloss, den Morgen im Bett zu verbringen. Ich nahm ein Buch zur Hand und schlummerte ziemlich rasch ein. Ich wachte auf. Mein Mann räumte neben mir die Massageliege weg. Ein Geplänkel aus meiner Unzufriedenheit heraus entstand, woraufhin mein Mann eines tat, mit dem er
mich überraschte. ER umarmte mich. Ich nahm an. Wir genossen dieses Umarmen und es tat mir einfach nur gut. Es schenkte mir spürbar Kraft von - Herz zu Herz verbunden zu sein und den Strom seiner
Wärme zu spüren - die da floss. Frieden stellte sich ein in mir. Mein Körper, immer wenn er geschwächt ist, zwingt meinen Verstand in die Knie und ich kann nur nehmen. Mein Widerstandsprogramm
ist vollkommen ausgebeamt. In diesem Genießen durchzuckte mich ein Erkennen: Wenn wir so viel von Liebe halten, warum reduzieren wir das vollkommene Liebsglück auf ein gutes Gelingen von
Sexualität? Warum dreht sich alles so viel um erfüllte Sexualität, natürlich auch um kultivierte und von Herzen kommende Kommunikation - die höhere Schule der Liebe - und wieso um alles in der
Welt, reden wir nicht darüber, wie wir unsere Herzen beseelen und nähren , geschweige denn, dass wir es tun und verniedlichen diesen wesentlichen Teil des Liebens mit "kuscheln"? In diesem Moment
wurde mir schlagartig bewusst, das wir die Größe unseres Herzens und der Herzenskraft vollkommen unterschätzen und es mit "kuscheln" verniedlichen. "Habt ihr schon Sex oder kuschelt ihr noch?"
--- Mit fielen plötzlich so viele Beispiele ein. Wir halten die "Schmetterlinge" im Bauch tatsächlich für ein untrügliches und wesentliches Anzeichen für das Vorhandensein von Liebe! Warum ist
das ein Indiz für die Größe der Liebe? Es ist ein Anzeichen dafür, dass sexuelle Exstase unser Liebesleben begleitet. Ist es mehr? - LIEBE - was ist das? Das erste Mal als ich mir diese Frage
stellte, geschah dies in einer sehr exstatischen Beziehung. 'Liebe ich diesen Mann?' - Ein erstes Hinterfragen an dem, was ich fühle, wagte sich da hervor. Es kam nicht gut an, als ich es
aussprach! Ich stellte infrage, was ich fühlte und was ich lebte? Es war (m)ein inneres Forschen. Ich wollte das wissen! Ich war mir nicht sicher, ob das was da passierte zwischen uns, ob das
Liebe war? Eine abenteuerliche Reise begann mit dieser Beziehung. Meine Spiritualität nahm da seinen erlebten Beginn. Ich erlebte und bekam Antworten auf meine tiefste Sehnsucht und auf viele
meiner Fragen, die ich mir schon in der Kindheit stellte. Die sich einstellenden Antworten fühlten sich von zutiefst schrecklich bis zuhöchst exstatisch an. Das volle Programm in Sachen Mensch,
Liebe und Leben. Ich erwachte in die vollkommene Lebendigkeit meines erLebens. Der Albtraum meines Unbewusstseins endete. Diese Beziehung war ein ent-scheidender Wendepunkt in meinem Leben. Er
katapiltuierte mich aus der sich am schönsten anzufühlenden Liebesbeziehung zu einem Mann in die Liebesbeziehung zu mir selbst. Was ich bisher im Außen suchte und glaubte dort gefunden zu haben,
musste ich nun in mir selbst finden lernen. Was für eine atemberaubende und turbulent-abenteuerliche Reise!
Können wir lieben? Ja, wir können es. Doch was definieren wir mit Liebe, was verbinden wir damit? Die Liebe anderer Paare ist uns oft schleierhaft Wir verstehen oft nicht, was andere miteinander
verbindet. Manche haben guten Sex und leiden trotzdem aneinander. Manche haben gar keinen Sex und scheinen gut miteinander zu harmonieren. Es gibt so viele SpielARTen miteinander zu l(i)eben und
Partnerschaft zu teilen. Wir zweifeln die unterschiedlichen Wege der Andern an. Ob eine Ehe ohne Liebe geschlossen werden kann und was das bedeutet? Meistens finden wir dieses "Geschäft" als ein
schlechtes für die Frauen. Weil wir merkwürdigerweise immer noch davon überzeugt sind, dass Sexualität für einen Mann immer gut läuft, egal ob er sich die Frau an seiner Seite ausgesucht hat oder
nicht. Wir haben so viel Urteile, Vorstellungen und Einstellungen zur Ehe, zur Partnerschaft, zur Liebe und was sie ausmacht. Als gäbe es nur einen Weg für eine Liebesbeziehung. Wir vermischen so
bunt einzelne Lebens- und scheinbare LiebesAspekte und bauen uns daraus eine Vorstellung von Ehe und Partnerschaft auf, die wir dann anderen unterzujubeln trachten.
Was wir dabei oft vergessen ist, dass unser Herz Nahrung braucht und dass es diese Nahrung nur von anderen erhalten kann. Ich kann mein Herz nicht ununterbrochen mit Herzliebe füllen, die ich mir
selbst gebe. Ja, sich selbst zu lieben ist die Grundlage dafür, WIE erfüllt ich mit einem anderen Leben und Liebe teilen kann UND wir sind und bleiben Beziehungswesen. Auch das in unseren Augen
"abscheulichste BIEST" braucht Liebe- gerade das! Doch wenn wir ein "BIEST" wirklich lieben wollen können, müssen wir uns selbst mehr lieben als alles andere auf dieser Welt und wir brauchen
Menschen an unserer Seite, die unser Herz mit Liebe füllen, wenn es das "Biest" an unserer Seite nicht kann. Und wir müssen unsere Sehnsucht nähren, damit wir leben können. Ich habe viele
ungewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichten gehört und am Rande begleiten dürfen. Die meisten Arten habe ich grundweg nicht verstanden UND ich bin gnadenvollerweise trotzdem stehen geblieben und
habe sie begleitet, die Menschen, die sich mir anvertrauten und habe vor allem eines für sie gehabt: Mitgefühl. So habe ich mit meinem Mitgefühl Vertrauen aufgebaut, trotz eines Mangels an
Verständnis. Verständnis hat sich immer erst hinterher ergeben. Rückwärts waren sowohl meine eigene Geschichte und die von Freund(inn)en/Klient(inn)en zu verstehen. Jahre später ergaben sie
Sinn.
Was will ich dir damit ans Herz legen? Vertraue und schenke bei allem Unverständnis in dir - denn es ist definitiv nicht wichtig für unsere Freundschaften und die Beziehungen, die wir miteinander
haben - denen, die sich dir anvertrauen DEIN MITGEFÜHL. Denn das ist die Nahrung, die jedermanns/fraus Herz braucht!
Weiter: Wenn Hingabe ein wesentlicher Teil ist, den Liebe braucht, wäre es da nicht logisch, dass ich ein geöffnetes Herz brauche, um Liebe ungehindert empfangen zu können? Wenn ich es zuhalte
oder verberge, dass ich ein Herz habe, kann dann Liebe fließen? Wenn mein Sexualchakra weit geöffnet ist, dann kann ich auf diesem Wege Energie austauschen, was sehr, sehr exstatisch und
überflutend geschieht, auf eine sehr bewegende und unsere Körper (den physischen, den seelischen und den geistigen) entlastende und stärkende Weise. Doch was ist mit unseren Herzen? - Wir alle
wissen, dass man sich diese Form der Exstase nehmen kann, ohne den Preis der Hingabe zahlen zu müssen. Wir haben ja Geld erfunden! Wir haben ebenfalls herauserfunden, dass wir etwas bekommen
können, indem wir Gewalt anwenden. Wir müssen uns nicht einmal einander in der Tiefe zuwenden, um Extase zu erleben. Doch in all diesen Fällen bleibt das Herz außen vor. Wir können all dies
haben, doch wir zahlen einen extrem hohen Preis dafür, wir nähren weder unser Herz, noch das Herz des Anderen. Wir bleiben dabei einsame, beziehungslose Wesen.
Wenn wir unsere Körper rein medizinisch - biologisch betrachten, dann entspricht das unserer Handlungsweise, wie wir mit allem Lebendigen umzugehen pflegen. Wir nehmen es auseinander und schauen
nach den Wirkstoffen, die scheinbar daran beteiligt sind, was uns bei einer Erkrankung wieder gesunden lässt. Wenn wir so auf Pflanzen schauen und dann den Teil, der heilt auch noch synthetisch
(entseelt) herstellen, um ihn uns dann zuzufügen, dann ist das so, als wenn wir in einer Liebesbeziehung einen Aspekt als DEN uns wesentlichen herauspicken und daran festmachen, ob wir
einander lieben oder eben nicht. Wir verwechseln nur allzuoft guten Sex mit Liebe oder enttrennen das ganze Geflecht und/oder übertragen es auf mehrere Partner/innen. Hier ist das gut und hier
das. Hier entnehme ich dies für mein Wohlbefinden und hier lebe ich dies für mein Wohlbefinden. Wir sind eine analytische Gesellschaft, die alles in ihre Bestandteile zerreißt und glaubt, aus den
Bestandteilen einen individuellen Mix des Wohlbefindens herstellen zu können. Sich auf eine Sache zu konzentrieren und sie zu nähren und sie so wachsen zu lassen und damit alle Bereiche unseres
Lebens fruchtbar zu halten, so dass sie zu unserem Wohlbefinden beitragen können, das ist den meisten von uns fremd und nicht vertraut. Wir sind es gewohnt, alles auf "die Schmetterlinge in
unserem Bauch" zu reduzieren. Wir fliegen und flattern von Blume (Aspekt) zu Blume (Aspekt), doch uns interessiert nicht das Ganze. (Den Schmetterling übrigens schon! Er nimmt und gibt in
Vollkommenheit). Hier haben wir guten Sex, hier optimale Bequemlichkeit, hier ein gutes Gespräch, hier Mitgefühl, hier eine materielle Basis. Ängste etwas zu verlieren, sind unser Motor, uns
nicht auf EINES jetzt ganz einzulassen und darauf zu vertrauen, dass alles zu uns kommt zu seiner Zeit, dass unsere Sehnsucht uns führen wird. doch dass wir jetzt hier leben und unter diesen
umständen und dass wir sie jetzt in der Gänze und Tiefe erfühlen können und so vermutlich viel rascher Erfolge erzielen. Es geht mir nicht darum, die Einehe zu verkaufen, sondern dass wir die
(nicht)Beziehung, die wir jetzt leben in ihrer Tiefe ausloten und sie ganz fühlen mit allem drum und dran, mit allem, was sie an Reichtum für uns bereit hält und dem, was wir vermissen, uns zu
stellen und auch das zu fühlen. Fühlen wird in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen, bzw. wir werden erkennen, welche Missachtung wir dem Fühlen entgegengebracht haben und wie
sehr uns das Nichtfühlen vom Leben fern gehalten hat. Das Zentrum unseres Fühlens, muss ich euch wohl nicht benennen! :D
Was, wenn die Liebe immer, wirklich immer vom Herzen ausgeht und hier ihre Zentrale hat, von der aus alles gesteuert wird und es eben nicht unsere Hirn-Bauchschaltzentrale ist? Was, wenn zuerst
das Herz genährt sein will? Was, wenn das Herz das einzige Instrument ist, das alle Schranken überschreiten kann, das Festungen durchdringt und uns in Verbindung bleiben lässt, wenn wir auch
hunderte von Kilometern entfernt sind. Sex kann das nicht, kuscheln kann das nicht, ein Gespräch kann das nicht ... das einzige, was über alle Trennungen hinweg wirken kann, ist das Herz. Selbst
Gedanken besitzen nicht die Kraft, die ien wohl genährtes und starkes Herz hat. Es durchdringt - schaut euch DisneyMärchenFilme an!! - die gefrorenen Herzen der "Biester" dieser Welt und wer das
Eis unter der Liebe nicht schmelzen lässt, dem erfriert das Herz und er stirbt an sich selbst.
Es ist an der Zeit, uns unserer Kraft des Herzens bewusst zu werden. Lass dein Herz erwachen und lass es leuchten, weithin strahlen und andereerMUTigen.
Das schreibt euch eine alte Angsthäsin, weshalb ich dieses Kapitel erst heute poste- 21 Tage später, dafür gut gereift!!! :D
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