Wie lustig - die 21 und die Hingabe - das passt für mich wieder einmal genial zusammen.
Mit 21 wurde man/frau früher großjährig, hieß, du warst ab dann für dich selbst verantwort-lich. Du musstest nun mit Hingabe (?) und für dich selbst einstehend, ins Leben ziehen ... Das fände ich
einerseits gut, wenn das heute noch so wäre und andererseits ist da meine Erfahrung. Die eine Seite: Ich fühlte mich damals mit 18 Jahren komplett überfordert, von einem Tag auf den anderen mit
allem was zum Erwachsensein dazugehört, umgehen zu müssen. ... und irgendwie war es auch gut, mit 18 Jahren selbst entscheiden zu dürfen und so den Rückzug aus dem Kontrollraum der Eltern
anzutreten. Ich versuchte mich damals von meinem Bedürfnis, mich meiner Mutter gegenüber erklären zu müssen, zu verabschieden. Das war keine leichte Sache für mich. Eine Entscheidung zu
treffen ohne den Segen - oder eher die
Absegnung - durch meine Mutter, das fühlte sich oft mulmig an. Plötzlich gingen sie meine entscheidenden Dinge nichts mehr an. Eingefahrene Muster waren von einem Tag auf den anderen nicht mehr gültig. ... Ich war, glaube ich, ziemlich irritiert ... vermutlich hatte es auch etwas mit dem damaligen Zeitgeist zu tun und dass ich in Vieles nicht organisch hinein gewachsen war. Niemand hatte mich wirklich auf das Erwachsensein vorbereitet, keine Konfirmation und keine Jugendweihe hatten mich auf diese Ablösung vorbereitet. Es gab nichts, was wirklich unterstützend und Halt gebend dagewesen wäre ... für manche meiner Klassenkameraden dann der Anlass, erst recht über die Stränge zu schlagen. Ich hatte ja nie das Gefühl, einem engen Korsett entweichen zu müssen und dass ich 'gefesselt und geknebelt unter der Knute' meiner Eltern gestanden hätte.
Freiheit zwischen Freiraum und Verpflichtung und (m)ein faking Aushängeschild
Da gab es viel Freiraum und trotzdem diese eingefahrenen Dinge, von denen ich vermutete, dass ich sie Zuhause sagen müsste, zum Beispiel wie lange ich weg bliebe und mit wem oder bei wem ich über Nacht war usw. ... Wir hatten einfach nie darüber gesprochen, was ich abklären soll und was nicht. Es war kein Thema und ich hatte damals keine Idee davon, wie ich mit meinen Eltern etwas abklären könnte? Ich wollte nicht über alles Rechenschaft ablegen müssen und zeitgleich wollte ich meine Eltern nicht beunruhigen, wenn ich nicht nach Hause kam. Das war schon alles. Da ich mich schon damals sehr auf mein Gespür verlassen konnte, war das eine Zeit der Zerrissenheit für mich, des sich nicht ganz Fühlens. Jetzt kam es das erste Mal für mich zutage, mein Mitdenken für andere, ohne nachzufragen, weil sich alle darauf verlassen konnten, dass ich wusste, was zu tun und was zu lassen war. Schon damals war ich die heimliche und anerkannte Familienmanagerin. Dass ich in vielen Bereichen den Überblick hatte, war für alle normal. Ich fühlte die anderen, wusste was meine Mutter brauchte, hatte einen Blick, was als Nächstes zu tun war. Ich war, obwohl die Zweitälteste, diejenige die bestimmte, wenn meine Mutter nicht daheim war. Meine Geschwister fanden das doof, konnten aber dem nichts wirklich entgegensetzen. In diesem Dilemma bin ich mit meinen Bedürfnissen oft komplett überfordert gewesen. Also baute ich eine Umleitung meiner Bedürfnisse zu der zu verteilenden Arbeit daheim auf. Ich achtete darauf, wenigstens dabei die schönen, weil angenehmen Aufgaben abzugreifen. Ich war es gewohnt, das schrieb ich ja schon, meine Bedürfnisse mit denen der anderen abzugleichen und mir ebenfalls zu überlegen: wie konnte ich meinen Bedürfnissen folgen, ohne dass andere daran Anstoß nahmen? Eine völlig schizophrene Art zu leben. Für mich normal. Irgendwann baute ich kleine Lügen ein, die nie aufgeflogen sind, weil ich so zuverlässig mit allem Anderen war. Ich war, ohne es zu bemerken, die Stütze meiner Mutter auf die sie sich blind verlassen konnte. Heute weiß ich, dass das die Tarnkappe für meine kleinen Mogeleien war, die ich lange beibehalten sollte, auch um mir selber etwas vorzumachen darüber, wer ich war. Das freundliche, zuverlässige und fleißige Mädchen, das war mein Aushängeschild. Das zu verkaufen, konnte ich gut, doch das war ich ja nicht wirklich. Fakewerbung würde man das heute nennen, was ich da betrieb oder auch: Greenwashing.
Hingabe, was heißt das eigentlich und ist das zerbrechlich?
In meiner TeenagerZeit war Hingabe ein verstaubter Begriff. Alt und völlig nutzlos lag die Hingabe auf dem Abfallhaufen der Geschichte. So schien es mir jedenfalls. Allenfalls im
christlichen Kontext als eine Hingabe, die bedeutete für andere da zu sein und ihnen aufopferungsvoll zu dienen. ... und heute? Weiß ich sie zu schätzen und bemerke, wie lange die Hingabe bereits
ein Teil meines Lebens ist, eigentlich schon immer. Wenn du klein bist und ein Kind, dann lebst du täglich voller Hingabe an jeden Augenblick, du schaust nicht rückwärts und schon gar nicht
vorwärts. Wenn du das Glück hast, dass deine Eltern dich lieben, einfach, weil du da bist, dann fühlst du den Augenblick und deine Sinne sind voll wach, weil niemand sie stört. Wenn ihre Freude
an dir und dass endlich Frieden ist, das Netz ist, das dich umgibt, dann stellst du als Kind nicht viel in Frage. Dann lebst du und erlebst dich in diesem geborgenen Netz der stillen Freude und
erst, wenn deinen Eltern ein Unglück zustößt oder sie sich in einer Lebenssituation wiederfinden, die sie leiden lässt, dann bricht das mit über dich herein. Du bist in ihrem Leiden, in ihrem
Unglück mit gefangen, ob du willst oder nicht. Du bist eins mit deiner Familie. Dieses Zerbrechen von - ich nenne es jetzt einmal Glück - lässt dich auch aus dem Netz der Hingabe fallen.
Dein Geist erhält einen Riss, oft zu früh und auf jeden Fall brachial. Er splittet sich auf in ein DAVOR und in ein DANACH. In diesem Riss setzt sich später Verwirrung hinein immer
dann, wenn du dich entscheiden musst. Das Feld der Hingabe an den Augenblick ist durch ein erfahrenes Trauma zutiefst gestört. (Anmerkung: Nicht alle Geschwister erleben die gleiche Situation als
traumatisch und nicht für alle ist sie auch traumatisch.)
Von Rettungsankern und Soulhuntings
Der Lebensfluss scheint durch eine solche Erfahrungen zu einem Wildwasser zu werden mit gefährlichen Strudeln und du beginnst, das für dich rettende Ufer zu suchen. Du machst eine Erfahrung,
dass dich der Lebensfluss nicht mehr trägt, dass er dich ausspucken will an den Rand deines Systems (das kann deine Familie sein, dein Land sein in dem du lebst oder das Dorf etc.)
Und da ist keine Rettung, denn die Erwachsenen müssen gerade sich selber retten und sind extrem überfordert. Sie holt gerade Altes aus ihrem Leben ein. Sie suchen ihre Rettungsanker und fahren
sie aus und du versuchst es ihnen gleich zu tun. Niemand sagt zu dir: "Wir machen das schon. Wir sind die Großen. Es geht vorbei." So erschaffst du dir deine Rettungsanker, die viel zu groß und
zu mächtig für dich sind. Sie werden zu Lebensstrategien, die die Hingabe an dein Leben stauen. Denn in solchen Momenten verlierst du den Kontakt zu wesentlichen Teilen in dir selbst. Alles was
emotional zu viel ist in solchen Momenten, um dich zu retten, geht über Bord. Schamanen holen solche Seelenanteile beispielsweise in sogenannten Soulhuntings zurück. Teile deiner Kraft, die
dir den Zugang zu lebenswichtigen Handlungen wieder ermöglichen. Wenn du dich wunderst, warum etwas in deinem Leben seit Jahren einfach nichts wird: z.B. eine erfüllte Partnerschaft, ein
dich ernährendes, zuverlässiges Business, unterstützende Freunde usw. dann oft, weil solch abgespaltenen Energien dir nicht mehr zur Verfügung stehen. Es gelingt dir nicht, dich völlig
und komplett hinzugeben an einen Partner, an deinen Beruf, an dich selbst, die du in Wahrheit bist oder an das Leben selbst. Ich sage nur : Greenwashing.
Was Glauben und Vertrauen mit Hingabe zu tun haben und welche Rolle dein Wille spielt
Hingabe braucht Glauben und Vertrauen. Beides geben dir deine Eltern mit. Ist das in ihnen stark, ist es auch in dir stark. Ist es geschwächt, wird es sehr wahrscheinlich auch in dir schwach
sein. UND beides ist veränderbar. Energie geht bekanntlich nicht verloren!
Der Glaube fließt dir durch das Väterliche, deinen Vater zu. Das Vertrauen durch deine Mutter, durch das Mütterliche. Das zeigt schon auf, warum es so elementar wichtig ist, an das Band
beider biologischer Eltern gut angebunden zu sein. Denn beide, der Glaube und das Vertrauen, die in dich gesetzt werden und das Maß beider, das in deiner Familie gelebt wird, hat
Einfluss auf die Ausbildung deines Willens. Er kann durchaus gebrochen sein, wenn du erwachsen bist. UND: du kannst dich an ihn in seiner Gänze und Größe wieder komplett anbinden. Denn
du bist zudem nicht nur ein irdisches Wesen, sondern auch ein himmlisches, also göttliches Wesen. Dein Geist besitzt die Kraft, über die Materie zu herrschen. (Weshalb man viele Jahrhunderte
glaubte, das Männer über Frauen herrschen/bestimmen müssten.) Was dabei vergessen wurde ist, dass sowohl dein Geist (der himmlisch - männliche Anteil deines Wesens) durch dein Herz (dein weiser -
unschuldig - kindlicher Anteil) geläutert werden muss, ebenso wie deine Urinstinkte (der irdisch - weibliche Anteil deines Wesens). Beides ist Männern und Frauen zu eigen und ebenso allen
zwittergeschlechtlichen Menschen.
So: Was fehlt dir noch, um ein hingebungsvolles Leben im Fluss deines Lebens zu leben?
Wo sind einige deiner Energien gebunden und du nicht frei für dich, um in Hingabe an dich selbst dein Leben zu leben?
Nimm dir an diesem Tag (auch wenn er bereits gestern war ---hihihi, das TorTürchen von gestern musste ja irgendwo geblieben sein - ebenso wie die in deiner Kindheit gebundene Energie noch irgendwo steckt - tataaaa undsieheda: diesen gestrigen Tag mit seiner Energie schicke ich heute zu dir) von deiner Zeit, um in dir nach deiner Antwort zu forschen.
Ein nicht unwesentlicher, weil beMERKENSWERTER NACHTRAG zur Hingabe:
... und sieh nur wie wunderbar genial die Hingabe ist, wenn du es wagt, deiner Intuition zu folgen.
Gestern konnte ich diesen Beitrag nicht vollenden. Mein innerer Router ließ es nicht zu. Er sperrte sich, der Richtung weiter zu folgen. Doch inmitten meines Schreibens gestern an
diesen Artikel, kamen die Gedanken zu deiner EinzigARTigkeit und ich schrieb sie der Einfachheit halber hier im Blog nieder, um sie dann, dir schon 1 Tag vorher zu präsentieren. Das Schwere von
gestern wurde dadurch mit dem Leichten von morgen (also heute!) gefüllt. Unser Leben ist auf Leichtigkeit ausgerichtet. Verabschiede dich durchaus einmal von Sätzen wie: "Was du heute kannst
besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!" (Die Prägung durch diesen Satz, der dir als Kind unglaublich Druck machen kann und der durchaus deine Intuition
erfolgreich killen kann, ist im übrigen oft dafür verantwortlich, wenn du an Aufschieberitis leidest. Bitte diesen Hinweis nicht als Ausrede benutzen. Du würdest in diesem Fall den Teufel mit dem
Beelzebub austreiben!) Meine Erfahrung ist es, dass manchmal das Schwere von heute im Morgen leicht wird. Wie flüssig kann ich heute weiter schreiben. Warum quälen?
Wir können und dürfen tauschen ... immer. Wir sind Menschen und unsere Beziehungen sind auf Austausch gepolt. Tue es. Traue dich und vertraue damit in dich. Glaube an den morgigen Tag, glaube an
dich und dass du dich erfüllen kannst. Das was ich dir nun an beiden Tagen zeigen durfte, das ist Hingabe, die daran angebunden ist zu glauben und zu vertrauen, dass alles zur rechten
Zeit kommt. Geschehen lassen und aus dem Fluss des Lebens heraus das Gute zu tun.
Als ich bei meiner spirituellen Lehrerin vor 20 Jahren war und sie mich nach vorn holte auf ihren Platz, da übertrug sie eine Energie auf mich, so dass ich ohne mein Zutun fiel und
aufgefangen wurde. In diesem Fallen hatte ich keine Macht darüber zu entscheiden, ob ich fiel oder nicht. Es geschah und sie sagte zu denen, die mit mir dort waren: "Schaut genau hin. Das ist
Hingabe, wahre Hingabe." Ich fühlte diese Hingabe, die mich durchströmte und in mich grub sich dieser eine Satz ein, gekoppelt an dieses phänomenal-überirdische Gefühl. Samadhi.
... und heute, genau an dieser Stelle, da ist dieses Erleben wieder präsent.
Ich gebe zu, dass es viele Zeiten danach in meinem Leben gab, da war ich alles andere als hingebungsvoll. Ich war im Gegenteil, voller Widerstand. Doch auch diesem inneren Widerstand
hingebungsvoll zu begegnen, ist heilsam, denn dadurch kommst du zu dem, was dich wirklich blockiert. Und dieser Widerstand, diese Blockade, glaube mir, ist nicht die Furcht vor dem
Schlimmen, sondern die Furcht, das es gut kommt und dich erfüllen könnte. Ich habe das erlebt, vorgestern. Doch darüber gern ein andermal.
Ich danke dir für dein hingebungsvolles Lesen meiner Zeilen.
Es langt!
Hab einen wunderbaren FREI-tag.
Herzlich
Susanne von 'NanaMara'
PS: Alle Termine vor Weihnachten sind weg!
Ich freue mich auf dich im Gespräch, die du gebucht hast!
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Christine (Freitag, 22 Dezember 2017 18:15)
VIELEN HERZ-lichen Dank liebe Susanne :)
Ja, hingeben; es gibt da wohl so zwei Schicksalsstränge: den einen, den wir beein-fluss-en können und den anderen, der uns beein-fluss-t - spannend ist, sich immer wieder zu fragen, welcher nun welcher ist
Wie schön, NUN WERDEN DIE TAGE WIEDER LÄNGER - ich LIEBE DAS LICHT