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Von Normen, Nehmen und Nonchalance

Normen sind nicht so jedermanns Sache.  Jedoch sind sie im Alltag oft sehr nützlich und an entscheidenden Stellen unseres Lebens - so überhaupt gar nicht angebracht ...  Aber lies und entscheide selbst.

So wissen wir, dass bestimmte Deckel auf bestimmte Gläser passen, und das zuverlässig!!! -  Massenproduktion zum Beispiel wurde überhaupt erst möglich durch Normierung. Normen erschaffen eine gewisse Art der Verlässlichkeit, die rasch Routine aufkommen lässt. Das kann Energien sparen helfen, aber auch zu viel davon verzehren.

Was jede/r Einzelne in seinem Leben für normal hält, das steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben.
Die Normalität, die wir als solche empfinden, basiert immer auf unserem individuellem Erleben dessen, was gerade so ist in unserem Leben, und auch das, was sich über einen längeren Zeitraum in unserem Leben immer wieder zeigte, wird als 'normal' angenommen.  Das was uns einst begegnet ist, das halten wir am Ende für normal. Jedes als von uns für 'normal' Eingestufte kann sich jedoch im Laufe eines Lebens immer wieder verändern. 
Wenn wir einmal einen ehrlichen Blick auf unser Leben würfen, stellten wir fest, dass wir beim Wechsel von einer Normalität in die nächste zwar den Wechsel bemerken, jedoch nicht, dass sich dabei unser Maß für 'normal' verändert hat, insbesondere dann nicht, wenn mit dem Wechsel etwas Belastendes aus der bisher erlebten Normalität wegfällt. Wir bemerken diese Veränderung, doch wir vermissen das Belastende darin natürlicherweise nicht. Das macht es uns oft so schwer, unser 'normal' genauer zu definieren. Es kann sein, dass wir etwas Belastendes als 'normal' bezeichnen und wenn unser Gegenüber bemerkt, dass das alles andere als 'normal' wäre, weil er gerade innerlich fühlt, dass diese Form der Normalität für ihn grauenvoll wäre, wenn er sie erlebte, dann gibt es oft ein Erstaunen bei uns, weil es für uns bisher normal war.

Das ist auch der Grund, weshalb Menschen ein erlebtes Trauma nicht als ein solches bemerken können
oder betrachten, weil das was passierte, entweder vielen Anderen zeitgleich passierte oder, weil das was er/sie erlebte in seinem(ihren  Alltag alltäglich war, also ein zu erwartendes Ereignis aus der Tagesordnung. Er oder sie richtete sich auf diese belastenden Umstände so gut ein, dass er/sie diese integrieren konnte, ohne vorerst an den Umständen zu zerbrechen.
Wenn hingegen etwas Allen oder doch zumindest einer extrem großen Mehrheit passiert, ist es eher so, dass man dann zwar bemerkt, dass etwas nicht mit dem inneren Erwarten übereinstimmt von dem, was da gerade im Außen geschieht, und wenn man dann zeitgleich erlebt, dass alle Anderen nicht dagegen aufbegehren, sondern sich den erlebten und aufoktroyierten Umständen anpassen oder evtl. noch beruhigende Argumente zur Fürsprache des Geschehenen machen, dann ist man oft bereit, die eigene innere Stimme und Wahrnehmung zur Seite zu schieben - nach dem Motto:  So viele Menschen können nicht irren!*
Oder es ergibt sich jene Schlussfolgerung: Die Menschen**, die das anordnen, können ja nicht irren, weil sie kompetent sind.

Diese Form der Normierung und der aus ihr resultierenden Normen im Denken, Verhalten und Handeln haben leider*** keinen Bogen um die Geburtskunde gemacht. Diese hat sich im letzten Jahrhundert in der westlichen Welt durch den Einzug von Technik besonders stark verändert, obwohl es immer noch um das gleiche natürliche Ereignis geht, der gleiche körperliche Prozess der Menschwerdung stattfindet wie schon seit tausenden von Jahren. 
Diese Normierung hat in seiner Konsequenz eine ebenso starke Zunahme an traumatisierenden Geburten erschaffen. So erleben werdende Mütter zunehmend im Laufe ihrer Schwangerschaft und unter der Geburt ihres Kindes eine verbale Traumatisierung durch Angst erzeugende Botschaften und herzlose Mitteilungen von Fakten. Die Folgen, die aus der Normierung eines natürlichen und sehr intimen Vorgangs erstehen, tragen an erster Stelle die Betroffenen - der neugeborene Mensch und seine Mutter - oft ein Leben lang leidvoll mit sich herum. 
Da jedes Neugeborene ein einzigartiges 'Samenkorn' unserer gemeinsamen menschlichen Zukunft ist und in deren Folge der Zukunft der Erde, brauchen wir hier dringend den Einzug dessen, was man Ehrfurcht vor der Schöpfung nennt, auch und gerade in der Geburtskunde. Denn hier begegnen wir einem der sensibelsten Punkte der Menschwerdung und unserem Umgang mit der größten aller urGewalten - der Schöpferkraft.  
Das jedoch verlangt unseren absoluten Respekt und unsere Würdigung für die natürlich gegebene Normalität von Schwangerschaft und Geburt. Damit einhergehend verlangt es von all jenen Personen, die die schwangere Mutter und ihr ungeborenes Kind begleiten, eine respektvolle und würdigende Anerkennung der intuitiven, angeborenen Kompetenz von Mutter und Kind beim Ankommen über den mütterlichen Leib auf der Erde.
Die Menschwerdung eines neuen Menschen ist in erster Linie eine sehr intime Angelegenheit zwischen Mutter und Kind, die seinem Umfeld eine Ehrfurcht gebietende und würdigende Haltung des Respektes abverlangt. Mutter und werdendes Kind dürfen hier voll und ganz Nehmende sein, denen gegeben wird und zwar das, dessen sie wirklich bedürfen: ein freudvoll erwartendes Umfeld, das alles Belastende von ihnen ab- und fernhält und sie umsorgt mit Freude, Liebe und Zärtlichkeit und echter Fürsorge - das mütterlich Weibliche und standby: das beschützende, versorgende männlich Väterliche. 

Es geht um nichts Geringeres als um unsere menschliche, freudvolle und Frieden stiftende ZUKUNFT im gemeinsamen Miteinander.

Ach ja, und  N O N C H A L A N C E  geht und gilt immer!

 

Einen wundervollen Tag Dir in Nonchalance, so viel Du brauchen kannst!
wünscht Susanne alias Nana Mara

 

ERLÄUTERUNGEN zum besseren fair-ständnis für DICH:

NONCHALANCE - 
Substantiv, feminin – [liebenswürdige] Lässigkeit, Ungezwungenheit, Unbekümmertheit

*   Dies ist übrigens auch eine der Schattenseiten in einer Demokratie, die ein permanentes Erleben mit 
     fatalen Folgen erschafft, weil einer Mehrheit gefolgt wird - unabhängig davon, ob diese irrt oder nicht!!   

**   meistens Autoritäten mit einer gewissen Vormacht oder Vormundschaft

***  ich beziehe mich auf die Normierung in der betreuenden Medizin und nicht auf lebensrettende Medizin-
      Technik, wenn es ernsthaft um Leben und Tod geht!

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