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Vom Forschen, Freude haben und dem Frausein

Forsch sein, heißt für mich so viel wie: das Vorangehen nicht zu scheuen, sich dem Neuen, noch Unbekanntem, mutig zu widmen, ohne es zu kennen oder auch, ohne so recht zu wissen, was man finden wird und wie es sich gestaltet. Genau das tut Forschung oder ist der Sinn der Forschung:  forsch voran zu gehen und das was da ist, sich zu nähern und es wagen, tiefer zu betrachten.

 

Insofern oder insonah betrachte und erlebe und erfahre ich mich als eine forsche Frau, die forsch voran geht und forscht, untersucht in der Tiefe und in der Breite. Kurz:  Ich wollte ES schon immer wissen, hinter die Dinge und hinter die Kulissen des Lebens der Menschen im Miteinander, in ihren vielfältigen Beziehungen schauen.
Ja, dabei kommt man allerdings selten selbst auf die Bühne, wenn einen das DAHINTER noch mehr interessiert und neugierig macht als das Leben auf der Bühne selbst.

Auf der Bühne des Lebens wiederum kann es auch schnell passieren, dass Du eine Rolle übernimmst und somit nicht mehr ganz Du selbst bist, sozusagen in Teilzeit gehst mit Deinem Sosein, Deiner ganzen Wesenheit. Dass Du am Ende nur einen Teil von Dir lebst und herzeigst. Aber auch das kann eine tiefgreifende Erfahrung sein, weil Du einen (Wesens)Teil von Dir vertiefst, der vielleicht in Deinem alltäglichen Leben nie an eine solche Tiefe heran käme. - Auf der Bühne zu sein, verbinden wir sofort damit, eine Rolle zu spielen. Da taucht das Spiel auf. Auf der Bühne ist es uns recht, dass da eine Rolle gespielt und eingenommen wird. Wenn jemand in seinem Leben eine Rolle spielt, unterteilen wir das in: eine große Rolle zu spielen - das finden wir gut und hat unsere Anerkennung, meistens jedenfalls. Aber da steckt auch das falsche Spiel mit darin. Das mögen wir so gar nicht.  Zum Spiel, so ist meine Erfahrung, haben wir ein recht zwiespältiges Verhältnis. Warum eigentlich?  -

 

UND: Sollte das Erforschen nicht auch ganz dicht mit dem Spielen verbunden sein? Wer Forschung denkt oder sagt, verbindet dies in erster Linie eher mit Arbeit und Mühe und - naja, so richtig Freude kommt da erst einmal nicht auf. Warum eigentlich? Ich vermute einmal, dass Forscher sein durchaus auch Freude braucht, sonst wird es anstrengend, oder? Doch was geschieht, wenn tatsächlich die Freude das Forschen verlässt, wenn Angst hinzu kommt und diese Angst Druck erzeugt? Erfahren wir dann wirklich, was wir zuvor in Erwägung zogen oder erfahren wir dann lediglich, was die Angst und der damit verbundene Druck hervorbringen? 

Es ist eine Überlegung wert. Gerade, wenn man fieberhaft nach einer Lösung für ein Problem sucht, halte ich das Fieberhafte nicht für sinngreifend, weil dann vielleicht eine fieberhafte und/oder wahnsinnige Lösung entwickelt wird, die mehr Schaden anrichtet als sie Freude bringt. 

 

Schau einmal, wohin mich heute die Spielerei mit den Worten hinbringt. Während ich im Schreiben bin und mich Themen widme, die mich persönlich sehr beflügeln, lasse ich mich von meinen Gedankenspielen forschend fortführen. Ich beginne mit drei Begriffen: Forschen, Freude und Frausein .. einfach so, weil ich darüber schreiben will und doch habe ich noch kein Konzept. Das einzige Konzept ist meine Überschrift und dann: folge ich dem, was sich offenbart ... und siehe - es entwickelt, es zeigt sich etwas, was ich so zuvor noch nicht gedacht habe, wo ich so noch nicht hin gedacht habe. Das ist forschen. Nicht zu wissen, was sich als nächstes zeigen wird und doch etwas dabei ent-decken. Zu erleben, wie sich Eins zum Anderen fügt und ineinander passt, zusammen passt und irgendwie auch Sinn ergibt, einfach so ...

 

Für mich hat dieser Prozess ganz viel mit Frausein zu tun. Sich dem Prozess hinzugeben, zu erwarten und hinzuspüren, was da kommt und wie es kommt. Es zu empfangen und anzunehmen, so wie es ist, so, wie es nun einmal daher kommt. Sich überraschen lassen. Das Wunder des sich Entwickelns erleben. Das gehört zum Frausein dazu. Darauf bist Du als Frau vorbereitet und dafür auch - wenn man es so ausdrücken will: ausgestattet. Das Fruchtbarsein, das Schwangersein und Gebärenkönnen unterliegt solchen Prozessen. Und obwohl das klar ist, spielen wir in unserer Vorstellung und in unserem Denken die Domäne des erForschens immer noch hauptsächlich dem Männlichen zu und verbinden das Forschen mit Männern. Dabei ist das Urweibliche, das was erschafft. Das Schöpferische, das Erschaffende ist zutiefst ein Forschen, ein Lauschen, ein Hinhören und Erhören. Das was auch uns Frauen eigen ist, wenn sich ein Kind in unser Leben begibt. Denn dann werden wir zu Forschenden - wir erhören, was uns bisher fremd war und machen es uns zu eigen. Wir verstehen und daraus erschließt sich uns die Sinnhaftigkeit des Lebens. 

 

Hab Freude heute an Deinem forschenden Wesen - ob Du nun Männlein oder Weiblein bist.

Vielleicht magst Du Dich ja mit dem Weiblichen in Dir heute einmal besonders verbinden:

Mit dem Lauschen, Hinhören und der Hingabe, die es Dir ermöglicht, Dir etwas zu eigen zu machen.

 

Freudvoll forschend, grüße ich DICH

Susanne
alias Nana Mara

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