ABENTEUER - Dein 2. Türchen
Ich habe Dir versprochen heute über das Abenteuer zu schreiben, das Abenteuer des Lebens. Deine Reise. Da im Wort ABENTEUER rasch auch das darin enthaltene Wort 'teuer' zu
erkennen ist, machte ich mich auf die Suche nach dem Ursprung des Wortes "teuer" - ursprünglich im Althochdeutschen, wo es noch "tiuri" hieß , hatte es folgende Bedeutungen:
wertvoll, kostbar, lieb, wert, hochgeschätzt.
Hui, bekommst Du auch Schmappatmung, weil ... ?
Das hat ja, sobald Du am Ende das Wort hochgeschätzt liest, so gar nichts mit Dingen zu tun, mit Wertgegenständen oder
dergleichen. Und
vielleicht erinnert sich die Eine oder der Andere daran, dass man früher den Begriff 'meine Teure' oder meine 'Teuerste' als Anrede benutzte, um damit seiner
Wertschätzung für den/diejenige/n Ausdruck zu verleihen.
Wo ist das geblieben, dass das, was einem 'lieb und teuer' ist in Bezug zu Personen benannt ist.
In den Märchen treffen wir noch auf diese Umschreibungen. Doch in unserem Alltag kämen wir uns da, glaube ich, etwas altmodisch und wie 'von gestern' vor.
Und nun schleicht sich gleich der Schalk in meinem Nacken dazwischen mit einer be.merk.ensWerten Überlegung - Würde uns diese Art des Begegnens und des Anredens vielleicht weiter
bringen im Miteinander und in der Wertschätzung füreinander, als das neuerdings verlangte, geforderte und teilwiese durchgedrückte Gender*sternchen, die Doppelpunkt:lücke, in der nach Luft
geschnappt wird, um deutlich zu machen: ich bin aufgeklärt, ich stehe ein für
unsere Gleichstellung aller Unterschiedlichkeiten in den diversen Menschen?
Ha, das klingt jetzt Abenteuer!!! Da hüpft mir das Herz!
Mein Abenteuer ist der Mensch in seiner Diversität - also in seiner Unterschiedlichkeit. Und ich liebe es ebenso, Worten nachzuspüren, sie in der Tiefe zu erforschen und mit
ihnen zu spielen.
Wie mit den Menschen auch und dabei, ihr in Beziehung sein, zu ent.decken. Das mit den Menschen spielen, ist nicht das, wonach es klingt - dieses Spielen ist ein Miteinander im spielerischen
ent.decken und auf.decken der Mysterien ihres Lebens und was in ihrem Leben geschieht, was sie in ihrem Leben vermissen, wonach sie sich sehnen und was sie erfüllt.
Und gleich fahre ich damit fort, dem Sinn eines weiteren Wortes auf den Grund zu fühlen.
Divers - divers kommt vom lateinischen: diverte - auseinandergehen, trennen. Aber auch von Unterschiedlichkeit und Verschiedenheit. Da sind wir also gelandet in dem, was uns am
schmerzvollsten begegnet im Leben und woran wir immer wieder auch leiden. Trennung.
Die Genderdebatte stößt zunächst auf Widerspruch und ZuSTIMMung, auf Ablehnung und BefürWORTung. Diese Debatte macht nun zweierlei: sie trennt und sie eint - sowohl Männlein als auch
Weiblein und all jene, die sich nicht über ein klares Geschlecht definieren können. Das Paradoxe in der Welt der Dualität tritt ein und auf den Plan - gewollt oder nicht gewollt. Das was Einen
sollte, was ausgleichen sollte - es teilt nun auch und trennt und sortiert unleugbar um. FAKT. Kurz zur Geschichte der Geschlechter:
Der Umgang mit jenen Menschen, die sich über ein Geschlecht nicht zuordnen ließen, war von Kultur zu Kultur unterschiedlich, von Epoche zu Epoche ebenso. Heute ist das Bestreben, das was einst
schmerzlich die heutige Kultur geprägt hat, die unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen, wieder auszugleichen und auch jene mit einzubinden, die sich, zumindest sexuell, nicht
zuordnen lassen und die, so das Machtgefüge bedrohten. Es sein denn, man setzte sie noch eine Stufe unter das Weibliche und weil man ihrer nicht bedurfte - als "Abschaum" abstempelte, ein Werk
des Teufels. Doch das Patriarchat, mit seiner Machtstruktur, das Männliche zu erhöhen und das Weibliche zu erniedrigen, ist an seinem Ende angekommen. "Teile und herrsche" ist kein
wirksames, die Zukunft bestimmendes Motto mehr. Welch' ein Abenteuer für uns heute, die wir diese Wende 2.0 erleben dürfen, behaupte ich.
Etwas Neues bricht sich Bahn und treibt dennoch auf sehr unterschiedliche Art und Weise seine Blüten, wie bisher auch. Und ist dabei nur zu oft noch in seiner
Umsetzung den alten Werten des Patriarchats verhaftet, dem System der Dualität, des Vergleichens, des Trennens, des auseinander Dividierens in die: "Guten" und die "Schlechten",
die ewig Gestrigen und die Modernen. Wie auch, sollte dies so rasch gelingen. Es liegt uns im Blute, ist uns in die Knochen gefahren, das alte system, aus dem wir hervorgegangen sind, mit
denen wir verbunden sind. Das legt man nicht so einfach ab wie seine Kleidung. Etwas gleich-gültig zu nehmen und gleich-gültig zu lassen, gelingt uns noch nicht wirklich. Abstand vom Beurteilen
und Verurteilen zu nehmen, in Kategorien einzuteilen, zu gebieten und zu verbieten - darin sind wir fast allesamt noch blutige Anfänger bis auf minimal wenige Ausnahmen.
So weit so gut. Doch was ist nun mit dem Abenteuer??? -
Okay. Genug abgeschwiffen und vorgegriffen!
Mit der Thematik "Abenteuer" - vom Lateinischen advenire - Ankommen und adventus - der Ankunft entlehnt, sind wir dann einmal in der Zeit des Advent angekommen.
Hast Du das vermutet, dass diese Zeit, auf der die christliche Tradition des Advent basiert, gleichbedeutend
mit dem Worte Abenteuer ist? Nun, im englischen 'adventure' kann man die Herkunft noch ablesen. Ich war ebenso verblüfft.
Das Abenteuer wird jenen zugeschrieben, die sich jenseits des mainstreams bewegen, die sich außerhalb der Norm stellen, um etwas zu entdecken, zu bewegen, zu erforschen, was es so noch nie gab.
Jesus war, so gesehen, ein Abenteurer, denn er tat genau dies, sich jenseits von Gut und Böse zu stellen UND er widmete sich auf seiner Lebensreise all jenen Menschen, die ausgestoßen
waren, am Rande der Gesellschaft lebten, anders waren, sich nicht in die Herrschaftsstrukturen einbinden ließen. Ihnen gab er die Hand, ihnen widmete er sich, rückte sie ins rechte Licht, um
aufzuzeigen, dass Gott alle Menschen liebt die auf der Erde wandeln. alle, jeden. Keiner, der Außen vor blieb. Er kam für Alle und wandte sich jedem zu und wies niemanden ab.
Er kam, um auf den Frieden zwischen Gott und den Menschen zu verweisen und damit wir Frieden schließen können mit dem was und wie es ist. Das war sein Blickwinkel, sein Fokus bei allem, was er
sagte und tat.
Auf dieser Reise, diesem Abenteuer - befindet sich die Menschheit nicht erst seit Jesus die 'Bühne des Lebens' betrat. Dies ist schon immer die AbenteuerReise unseres Menschseins, sich weiter zu entwickeln, zu erwachsen und zu erwachen. In uns treiben zwei Kräfte dies an, die Begierde und die Sehnsucht nach dem "Paradies" - wo alles Eins ist - kein Leiden müssen und keine Schmerzen. Heute erleben wir auf unserer Lebensreise weitaus mehr Formen, des "Anderseins", des Lebens am Rande der Norm oder ein neben dem mainstream zu agieren. Schmerzen und Leiden gehören immer noch in unser Leben. Krieg ebenso.
Doch, wo beginnt das Abenteuer? Wohin führt das Abenteuer?
Das Abenteuer ist immer eine Art Helden-Reise, eine Reise, bei der Hindernisse, Undenkbares oder für unmöglich Gehaltenes, von uns überwunden werden muss, um das zu entdecken, wonach unser Sehnen
sich sehnt. Das kann und ist für Jede/n etwas anderes, unterschiedliches.
Doch wenn man jede der Sehnsüchte hinterfragt und hinterfragt, tiefer und tiefer und jede Schicht des sich Sehnens löst und erfasst, was sich hinter der erfüllten Sehnsucht, neu ins Feld des
Sehnens rückt, so ist die schlussendliche Antwort immer eine dieser drei:
Frieden,
Liebe,
Stille/Ruhe.
Aus die Maus.
Ich habe keine Ahnung, was für Dich in Deinem Leben Dein größtes Abenteuer ist. Was die AbenteuerLust in Dir weckt. Ich freute mich jedoch, wenn Du das mit mir im Kommentar
oder
gern in einer persönlichen EMail teilst. Wie gesagt, meine Abenteuerlust ist geweckt, wenn es
um Menschen geht und ihre Geschichte und ihr SoSein, ihr persönlicher Ausdruck, mit dem sie
die Welt bereichern.
Ich freue mich, von Dir zu lesen oder zu hören.
Schön, das es Dich gibt.
Nana Mara Susanne
PS: für jede/n Kommentierenden gibt es eine kleine Überraschung.
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Elke Pordzik (Freitag, 02 Dezember 2022 13:45)
Hallo liebe Susanne. Mein größtes Abenteuer war meine Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin im Alter von knapp 50 Jahren. Und es dauert an, jeden Tag, wenn ich zu Patienten gerufen werde und sie behandeln darf mit jedem Fall lernen ich dazu, lerne neue Perspektiven kennen, bekomme neues Wissen. Darf lieben Hundeseelen, Pferderennen und Menschenseelen begegnen. Bekomme unglaubliche Anregungen, mich weiter zu entwickeln. Das ist mein Lebensabenteuer!